Märchen, Mythen, Hunde - learning-dogs

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Märchen, Mythen, Hunde

Es war einmal.... Jedes gute Märchen fängt mit diesen einleitenden Worten an. Das ist auch gut so, denn somit weiß mittlerweile jeder große und kleine Mensch: Was danach folgt, ist nicht wahr. Neudeutsch auch Fake genannt. Weitaus schwieriger sind jedoch die Märchen und Mythen zu erkennen, die man sich unter Tierfreunden, Tierfeinden ja sogar eingefleischten Hundehaltern und selbst unter  Fachleuten erzählt. Sind Sie schon mal mit einem Hund spazieren gegangen? Dann wissen Sie ja, dass es nicht lange dauert, bis man Ihnen eine Weisheit, eine Halbwahrheit oder gar Unsinn erzählt. Doch welche Aussage gehört ins Reich der Märchen oder gar des Unsinns? Hier soll Ihnen nun geholfen werden.

Um Welpen stubenrein zu bekommen muss man sie mit der Nase ins Pipi stoßen.
Glücklicherweise hat sich mittlerweile bei den meisten herumgesprochen, dass diese Aussage Unsinn ist.

Hunde essen nach dem Halter.
Das nennt man übertriebene Maßregelung. Solange ihr Hund nicht dazu neigt Sie als Halter zu beißen kann er auch gerne gleichzeitig mit Ihnen speisen. Das gleiche gilt für folgende Halbwahrheiten:
Der Hund darf nicht vor dem Halter durch die Tür gehen.
Der Hund darf nicht auf gleicher Höhe wie der Mensch sitzen oder liegen.
Alles kein Problem solange Sie kein schwerwiegendes Problem mit Ihrem Vierbeiner haben.

Hunde darf man nicht beim Essen stören.
Falsch, genau dies müssen sich Hunde gefallen lassen und zwar von jedem. Gegenüber anderen Hunden dürfen sie Ihr Futter oder Leckerchen aber verteidigen.

Hunde, die bellen, beißen nicht.
Dies ist tatsächlich richtig, denn beides gleichzeitig geht nicht. Allerdings beißen sie manchmal vor oder nach dem Bellen.

Hunde an der Leine vertragen sich nicht.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass dieses Fehlverhalten größtenteils vom Hundeführer und der Sozialisierung abhängig ist. Erzogene bzw. gut sozialisierte Hunde vertragen sich an der Leine genau so gut wie ohne.

Hündinnen untereinander vertragen sich nicht.
Eigentlich gibt es drei Märchen. Hündinnen vertragen sich nicht mit Hündinnen, Rüden nicht mit Rüden, Hündinnen nicht mit Rüden. Schon die Tatsache, dass es diese drei Varianten gibt, straft den Erzähler lügen. Je nachdem woran ein Halter glaubt, so äußert es sich auch bei seinem Tier. Kleiner Tipp: Fragen Sie nie nach dem Geschlecht eines anderen Hundes und beantworten Sie nie diese Frage eines fremden Hundehalters.

Die müssen sich wenigstens mal guten Tag sagen.
Immerhin sind mir solche Menschen lieber als diejenigen die Ihrem geliebten Hund jeglichen Kontakt mit anderen Hund verwehren. Nötig ist das aber nicht. Stellen sie sich mal vor: Eine Frau würde mit Ihrem Mann spazieren gehen und jedes mal, wenn ein anderes Pärchen vorbei kommt, bleibt sie stehen, damit die Männer sich kurz begrüßen können. Unsinnig, oder? So wie der Mensch muss auch eine Schnüffelnase begreifen, dass man nicht mit jedem Kontakt haben muss.

Hunde kann man nicht mehr erziehen, wenn Sie über ein Jahr oder gar älter sind.
Welpen und Junghunde unter einem Jahr kann man noch nicht erziehen.
Beides Unsinn, man kann und sollte und das auch bis ins hohe Alter.

Mein Hund muss keine Kunststücke können / soll kein Zirkushund sein.
Gerne genannt von Hundehaltern denen sinnvolle Beschäftigung mit dem Schmusehund zu anstrengend ist. Hunde lernen sehr gern und damit Sie nicht verdummen, sollte ihr Gehirn immer wieder beschäftigt werden. Schließlich lernen wir ja auch jeden Tag etwas dazu (zumindest die meisten).  Erst sollte Ihr Liebling die Grundkommandos lernen und wenn die beherrscht werden, dann sind eben auch Kunststückchen oder Spielereien dran.

Mein Hund versteht mich.
Das Böseste, was man vielen meist weiblichen, meist älteren Haltern sagen muss, ist: Nein, dass tut er nicht. Egal welche Beweise Sie angeben, wie viele Situationen sie nennen, Ihr Hund versteht nicht mal Bahnhof sondern nur blablabla. Nicht mal untereinander unterstützen Hunde eine Sprache. Beim Bellen werden laut derzeitiger Forschung keine Informationen übertragen. Sprechende oder verstehende Hunde sind reine Fiktion, so leid es mir selbst auch  tut.

Impfungen müssen jährlich wiederholt werden
Ein Mythos, der sich noch immer hartnäckig hält. Obwohl die gesetzliche Grundlage schon vor Jahren geändert wurde, behaupten immer noch so manche Tierärzte, dass Impfungen nur ein Jahr halten. Allerdings ist es so, dass eine Impfung so lange hält wie der Impfstoff wirkt. Bei Tollwut sind das derzeit 2 – 3 Jahre, Es gibt auch keinen Impfstoff, der nur ein Jahr wirkt. Bei Staupe/Hepatitis/Parvovirose/Zwingerhusten gibt es Impfstoffe für 3 Jahre. Bei Leptospirose ist es noch 1 Jahr. Da jede Impfung eine (bei jedem Hund anders starke) Belastung für Ihr Tier ist, sollten Sie ihm überflüssige Termine ersparen. Dies schont auch Ihren Geldbeutel. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie einen EU-Heimtierausweis haben. Denn in diesem blauen Ausweis werden die Haltbarkeiten richtig eingetragen; bei dem grüngelben veralteten Ausweisen ist das nicht der Fall.

Pro Tag reichen 2 Spaziergänge
Stammt aus einem Hundebuch. Ich hoffe jedem Hundehalter ist klar, was für ein Humbug diese Aussage ist.  Aber zur Vorsicht: 3 Spaziergänge sind Minimum.

Ein Kettenwürger ist für die Ausbildung notwendig
Stammt von einer Hundeschule. Man hat schon vor langen bewiesen, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Durch den Verkauf von Kettenwürgern an Kunden und falsche Erziehung kann man aber zusätzlich Geld verdienen. Insofern helfen Würgehalsbänder der Hundeschule aber leider nicht dem Hund.

Zwischen Mensch und Hund eine Bindung aufzubauen dauert 2 Jahre
… erst dann kann man mit dem Training beginnen.
Stammt von einem Hundetrainer. Mit dem Training können/sollten Sie jedoch anfangen sobald Sie den neuen Mitbewohner zu Hause haben. Egal ob Welpe oder älteres Tier. Und selbst wenn die Bindung so lange Zeit benötigen würde, was sie nicht tut, lässt sich diese durch Zusammenarbeit/Training/Erziehung/Fachwissen verkürzen.

In ganz Osnabrück herrscht Leinenzwang
Stammt von einem Anzeigenblatt, von Hundehassern oder von Hundehaltern, die Ihrem Hund keine Freiheit gönnen. Ist aber nicht richtig und wäre derzeit auch gar nicht gesetzlich machbar.
Leinenzwang gilt innerhalb des Wallrings, Im Bürgerpark, am Schölerberg und am Rubbenruchsee. Überall anders dürfen Sie Ihren Liebling laufen lassen solange es Schilder nicht anders angeben.


© Text und Bilder: Alexander M. Ewald www.learning-dogs.de 2004 - 2018







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